28 Verstörende Nachricht Teil 2
Carter starrte das Telefon minutenlang an, bevor er Lizzys Nummer wählte. Er wusste, dass sich Lizzy und Julian einmal sehr geliebt hatten, und es spielte in diesem Fall keine Rolle, dass Liebe am Ende nicht genug gewesen war. Ihr diese Nachricht zu überbringen, fiel ihm schwer.
»Hey, Carter«, meldete sich Lizzy fröhlich.
Er räusperte sich. »Es ist etwas passiert.«
»Was ist los?«, fragte sie alarmiert.
»Es geht um Julian. Er ist … man hat ihn …«
»Er ist tot«, sagte sie tonlos.
»Ja, ich habe eine Nachricht der Staatsanwaltschaft über die Einstellung des Verfahrens erhalten. Ich dachte, du würdest es wissen wollen.«
»Ich … ja, natürlich.« Sie rang erkennbar nach Fassung. »Weißt du, was passiert ist?«
Lizzy lauschte seinen Worten. »Ich hätte ihn in diese verdammte Therapie prügeln sollen.« An ihrer Stimme erkannte Carter, dass sie weinte.
»Er wollte deine Hilfe nicht. Du hast getan, was du konntest. Diesen Weg hat er aus freien Stücken gewählt und dafür mit dem Leben bezahlt. Es ist nicht deine Schuld. Hörst du? Nicht. Deine. Schuld.«
»Was ist denn mit seiner … Leiche? Er muss doch beerdigt werden.«
»Joanna hat in Erfahrung gebracht, dass Julian mittlerweile anonym bestattet wurde.«
»Okay.« Für einen Moment war es still am anderen Ende. »Hast du gerade gesagt, Joanna hat in Erfahrung gebracht …?«
»Ja.«
»Ich wittere Neuigkeiten. Hast du endlich den Hintern hochgekriegt?«
»Möglich.«
»Komm schon, ich brauche dringend gute Nachrichten nach diesem Schock. Seid ihr zusammen?«
»Ja.«
Lizzy kreischte auf, sodass Carter lachend den Hörer vom Ohr weghielt. »Ich freue mich unglaublich für euch.«
»Das war nicht zu überhören. Mir ist fast das Trommelfell geplatzt.«
»Entschuldige, aber der Schrei kam von Herzen. Bist du glücklich?«
»Mir ist es nie besser gegangen. Mit Joanna kann ich mir alles vorstellen. Sie ist die Frau, mit der ich alt werden möchte.«
»Wow, dass ich diese Worte jemals aus deinem Mund hören würde, hätte ich nie gedacht.«
»Glaub mir, ich auch nicht.«
»Macht dir das Angst?«
»Nein, im Gegenteil.«
»Dann ist sie eindeutig die Richtige für dich. Warum kommt ihr uns nicht besuchen? Ein paar freie Tage würden euch sicher guttun.«
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Kapitel 28 – Verstörende Nachricht