Dies ist Teil 24 von 62 im Buch Sheltered Dreams
Lesedauer: 3 Minuten

13 Es brodelt in der Gerüchteküche – Teil 1

Carter war zurück von einem Außentermin. Auf dem Weg zu seinem Büro kam er an der angelehnten Tür der Kaffeeküche vorbei, die sich sein Team mit zwei anderen Abteilungen teilte. Als er seinen Namen hörte, blieb er abrupt stehen.
»Vergiss Carter am besten ganz schnell«, sagte Danielle mit Nachdruck. »Er ist nicht an dir interessiert.«
»Woher willst du das denn wissen? Wir waren letzte Woche zusammen aus und er hat mich sogar nach Hause gefahren«, entgegnete Alana.
»Ihr wart nicht zusammen aus, ihr habt gemeinsam mit Kollegen ein Feierabendbier getrunken. Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge.«
»Carter ist geblieben, nachdem alle anderen gegangen waren. Wir haben uns lange unterhalten und viel Spaß gehabt. Das muss doch was bedeuten.«
»Hat er dich um ein Date gebeten?«
»Nein, aber …«
Danielle seufzte laut. »Du verrennst dich, Alana. Carter ist nicht der, für den du ihn hältst.«
»Verstehe ich nicht.«
Danielle biss sich auf die Lippen. »Egal. Vergiss ihn einfach.«
»Nun spuck schon aus, was dir auf der Zunge liegt. Mit deinem wirren Code kann ich nichts anfangen.«
Danielle fixierte die angelehnte Tür. »Was ich dir jetzt sage, muss unbedingt unter uns bleiben. Versprichst du mir das?«
Alana nickte.
»Carter hat was mit unserer Chefin.«
Alana klappte der Mund auf. »Das glaube ich nicht.«
»Er wohnt sogar bei ihr.«
»Wie kommst du denn auf so einen Quatsch?«
»Die Stelle hat er ohne eine offizielle Bewerbung bekommen und im Personalfragebogen Joannas Adresse als seine eingetragen. Außerdem wurde ich von Joanna angewiesen, auf den üblichen Hintergrundcheck für Führungskräfte zu verzichten. Barry sagte mir, dass ihn unser größter Bauträger auf Carter angesprochen hat. In der Branche genießt er keinen besonders guten Ruf. Unsere Chefin hat sich sogar eingeklinkt, um die Wogen zu glätten, damit Preacher nicht abspringt. Carter hatte früher eine Baufirma. Es verschwanden Gelder von Kunden und ihm wurde Betrug vorgeworfen. Man konnte ihm am Ende zwar nichts nachweisen, aber …« Sie ließ den Satz unbeendet und blickte Alana triumphierend an.
»Ich kann das nicht glauben.«
»Dann solltest du ihn googeln. Carter muss eine beeindruckende Leistung im Schlafzimmer zeigen, wenn er trotzdem gute zehntausend Dollar im Monat verdient.«
Carter schluckte schwer. Ihm war durchaus klar gewesen, dass seine Geschichte irgendwann die Runde machen würde. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass Joanna wegen ihm Aufträge verlieren könnte. Das musste er erst einmal verdauen. Außerdem hatte seine Assistentin Gefühle für ihn entwickelt und ihm wurde eine Affäre mit Joanna angedichtet. Was für ein Schlamassel. Er wollte auf keinen Fall ein Ballast für Joanna sein und ihr, in welcher Form auch immer, Schaden zufügen. Diese Situation überforderte ihn restlos. Gerade, als er dachte, die Sonne hätte die Wolken in seinem Leben vertrieben, kam das schlechte Wetter zurück.

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Kapitel 13 – Es brodelt in der Gerüchteküche

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