14 Eine Kurzschlussreaktion Teil 2
Joanna saß im Flugzeug zurück nach San Francisco. Ihre Gedanken kreisten wieder einmal um Carter.
Was hatte dieser Mann nur an sich, dass er sie einfach nicht losließ? Nach seinem Weggang bewegten sich ihre Gefühle zwischen Wut und Sorge. Ständig ging ihr Carters Schicksal durch den Kopf. Selbst in Meetings waren ihre Gedanken immer wieder abgeschweift. Sie malte sich die wildesten Dinge aus. Was, wenn ihm etwas passiert war? Carlos hatte Abend für Abend einen Gang durch den Lafayette Park gemacht und mehrere Stunden in der Stadt nach Carter Ausschau gehalten. Bisher erfolglos. Was dachte er sich dabei, einfach von der Bildfläche zu verschwinden? Und warum zum Teufel machte sie das so wütend? Er hatte gekündigt, sich dabei nicht an die Frist gehalten. Dafür könnte sie ihn belangen, aber darum ging es ihr nicht, denn wenn sie ehrlich zu sich selbst war, steckte etwas ganz anderes dahinter. Die Vorstellung, dass sie Carter möglicherweise nie wiedersehen würde, nahm ihr die Luft zum Atmen. Er war ihr wichtig geworden. Jeden Tag ein wenig mehr. Auf keinen Fall wollte sie ihn verlieren, denn mit seinem unverwechselbaren Lächeln, seiner ruhigen Art, seiner Fähigkeit zuzuhören, gab er ihr das Gefühl tiefer Geborgenheit. Eine derart intensive Verbindung hatte sie zu keinem anderen Mann vorher verspürt.
Carlos holte Joanna vom Flughafen ab und fuhr sie auf ihren Wunsch hin direkt ins Büro. Sie kümmerte sich zunächst um dringende Telefonate, ließ sich von Rylan auf den aktuellen Stand einiger Projekte bringen, dann ging sie die wenigen Blocks von ihrem Büro im Financial District bis zur Mission zu Fuß.
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Kapitel 14 – Eine Kurzschlussreaktion