Dies ist Teil 46 von 62 im Buch Sheltered Dreams
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23. Schicksalhafter Abend Teil 2

Joanna stand vor Carters Haus, atmete einmal tief durch, bevor sie klingelte. Eine Dokumentenmappe hielt sie schützend an die Brust gedrückt. Als die Tür geöffnet wurde, sah sich Joanna einer attraktiven Frau gegenüber, die ihre Hände an einem Küchentuch abwischte, das sie an der Gürtelschlaufe der Jeans befestigt hatte.
»Hi, kann ich Ihnen helfen?«
Joanna war dermaßen überrascht, dass es ihr für einen Augenblick die Sprache verschlug. Lizzy sah sie abwartend an.
»Äh, Entschuldigung. Ich bin Joanna Callaway und wollte kurz zu Carter. Wir haben uns im Büro verpasst und da ich in der Gegend war, dachte ich, ich bringe ihm rasch wichtige Unterlagen für einen Termin am Montag vorbei.«
»Oh, du bist seine Chefin. Schön, dich kennenzulernen, ich bin Lizzy.«
Aus der Küche war das zischende Geräusch von Flüssigkeit zu hören, die auf einer heißen Herdplatte verdampfte.
Lizzy blickte sich um. »Mist, unser Abendessen kocht über. Komm doch bitte rein. Carter ist unter der Dusche, aber er ist sicher gleich fertig. Möchtest du mit uns essen? Es ist genug da.« Lizzy eilte in die Küche.
Joanna schlug sich die Dokumentenmappe vor die Stirn. Wie dumm war sie eigentlich? Sie hatte sich ausgemalt, dass Carter sie ins Haus bitten, dass sie sich näher kommen und vielleicht sogar die Nacht miteinander verbringen würden. Seit der Gala dachte sie an nichts anderes mehr. Endlich hatte sie ihr Herz in die Hand genommen und beschlossen, in die Offensive zu gehen. Bis soeben war ihr nicht in den Sinn gekommen, dass er mittlerweile liiert sein könnte. War das ein Verlobungsring an Lizzys Finger gewesen? Sie musste schnell hier weg. Die Dokumentenmappe legte sie auf eine Kommode im Eingangsbereich.
»Danke Lizzy, aber ich bin verabredet und spät dran. Ich lasse die Unterlagen einfach hier liegen. Grüße an Carter und euch ein schönes Wochenende.«
Eine Antwort wartete sie nicht ab. Die Tür flog hinter ihr ins Schloss. Zurück im Wagen lehnte sie die Stirn aufs Lenkrad. Nur mit Mühe gelang es ihr, Tränen zurückzuhalten. Hatte sie die Flirts und diese innigen Momente zwischen ihnen, die eindeutig über Freundschaft hinausgegangen waren, wirklich so falsch gedeutet? Wie konnte es sein, dass er in ihren Gesprächen nie seine Freundin erwähnte? Erst vor Kurzem hatte er betont, dass eine Frau in seinem Leben keine Rolle spielte und dank dieser Aussage war Joanna mit Anlauf ins offene Messer gerannt.

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Kapitel 23 – Schicksalhafter Abend

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